Aufgaben
Die Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Pferdezüchter (ZAP) bezweckt die Interessensvertretung der österreichischen Pferdezüchter und landwirtschaftlichen Pferdehalter sowie die Koordinierung und Förderung aller Bestrebungen, welche auf die Verbesserung der heimischen Pferdezucht und -haltung und deren Geltung im In- und Ausland hinzielen. Der Zweck wird erreicht durch Festlegung von allgemein gültigen Richtlinien in züchterischen, organisatorischen und absatztechnischen Fragen sowie durch fachliche Publikationen und Veranstaltungen.
Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Pferdes in Österreich wurde in einer Studie des Industriewissenschaftlichen Institutes (IWI, Jänner 2025) berechnet. Diese Studie stellt sich die Frage nach der Bedeutung von Pferden für die österreichische Volkswirtschaft. Der „Wirtschaftsfaktor Pferd in Österreich“ berücksichtigt alle mit Pferden in Verbindung gebrachten Tätigkeiten.
Das Thema „Pferd“ steht für ein komplexes und breitgefächertes Feld an Wirtschaftsaktivitäten. Von der Herstellung von Futtermitteln, über die Leder- bzw. Metallerzeugung bis zum Versicherungswesen profitiert ein breites Branchenspektrum.
In Österreichs Volkswirtschaft erwirkt der Wirtschaftsfaktor „Pferd“ eine Produktion in der Höhe von 3,9 bis 4,15 Mrd. EUR.
Hinsichtlich der Wertschöpfung generiert der Wirtschaftsfaktor „Pferd“ 1,91 bis 2,02 Mrd. EUR.
Gesamtwirtschaftlich hat jedes zusätzliche Pferd einen weiteren Produktionswert von 26.200 bis 27.700 EUR bzw. eine hinzukommende Wertschöpfung von 12.700 bis 13.500 EUR zur Folge.
Der Wirtschaftsfaktor „Pferd“ sichert 42.200 bis 44.700 Arbeitsplätze; dies sind in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) 33.400 bis 35.400.
In Österreichs Volkswirtschaft bewirken 4 Pferde einen Arbeitsplatz. Ein zusätzliches VZÄ schaffen in etwa 5 Pferde.
Der Primäre Sektor (Pferdezucht, Reitbauernhöfe u.Ä., auch Ausgaben der Pferde- und Stallbesitzer für Einstreu, Heu und dergleichen) zieht relativ zur Sektorgröße den größten Nutzen durch den Wirtschaftsfaktor „Pferd“. 4,74 % der Produktion und 4,13 % der Wirtschaftsleistung in diesem Sektor hängen vom Faktor Pferd direkt, indirekt oder induziert ab.
Absolut ausgedrückt sind die größten Effekte im Tertiären Sektor (Veranstaltungswesen, Turniere, Tiergärten, etc.) sichtbar. Pferde erwirken an der Obergrenze eine Produktion von 2,61 Mrd. EUR, eine Wertschöpfung von 1,48 Mrd. EUR sowie eine Beschäftigung von 25.300 Arbeitsplätzen (20.132 VZÄ) im Dienstleistungsbereich.
Österreich ist ein sehr traditionelles Pferdezuchtland. Die klassischen traditionellen Pferderassen Österreichs sind Noriker, Haflinger, Warmblut (altösterreichisches Warmblut) sowie Shagya-Araber und natürlich Lipizzaner. Diese Rassen haben Österreich weltweit als klassisches und traditionell erfolgreiches Zuchtland bekannt gemacht.
Die Pferdebestände sind in den letzten 15 Jahren alljährlich zwischen 3 und 5 % angewachsen. Die Pferdezucht hat sich durch den internationalen Zuchttieraustausch und durch die künstliche Besamung internationalisiert. Pferdezucht heißt heutzutage bei allen Rassen Qualitäts-, Leistungs- und Erhaltungszucht (Generhaltung, genetische Vielfalt).
Mit dem Pferdezentrum in Stadl-Paura steht der österreichischen Pferdezucht ein anerkanntes Ausbildungs- und Leistungsprüfungszentrum zur Verfügung.