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Projekt „Förderung seltener Blutlinien beim Haflinger – Anpaarungsempfehlung 2017“
Nach Vorliegen einer wissenschaftlichen Arbeit, in welcher die genetische Variabilität der österreichischen Haflingerpopulation anhand einer Pedigree Analyse untersucht wurde, wäre es besonders wichtig, qualitätsvolle Stuten mit Hengsten aus schwach vorkommenden Blutlinien zu decken.
In der Arbeit von Prof. Dr. Thomas Druml „Analyse des Genpools, der genetischen Diversität und der Inzuchtverhältnisse der österreichischen Haflingerpopulation“ wurde nach Zusammenführung der Datenbanken (ARGE Haflinger und Haflinger Pferdezuchtverband Tirol = HPT) die genetische Variabilität der gesamten österreichischen Haflingerpopulation untersucht.
Insgesamt wurden 36.858 Datensätze der ARGE Haflinger und 18.188 Datensätze des HPT bearbeitet, 13.820 Duplikate in der Datenbank korrigiert und 8.014 Abstammungen ergänzt bzw. laut Original Dokumente verknüpft.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen deutlich, dass neben der Inzuchtsteigerung vor allem auch der weiteren Verengung des Genpools vorgebeugt werden soll. Einer weiteren Abnahme der Anzahl von Gründertieren mit kleinen genetischen Beiträgen kann vor allem durch die Förderung der noch vorhandenen, züchterisch aber weniger genutzten bundesländerspezifischen Genetik der ARGE Haflinger, vorgebeugt werden. Für die Inkorporation (Einverleibung) von in kleinen genetischen Beiträgen vorkommenden Gründertieren in ein Zuchtprogramm, können genealogische Instrumente von großem praktischem Nutzen sein. Einer zunehmenden Verengung des Genpools in der österreichischen Haflingerzucht, kann durch die Förderung von derzeit züchterisch wenig genutzten und in niedrigen Frequenzen vorkommenden Gründergenomen (Erbgut), entgegengewirkt werden.
Im Rahmen der vorgegebenen Ziele des Landestierzuchtgesetzes verfolgt das Zuchtprogramm für Pferde der Rasse Haflinger folgende Ziele:
Aus diesem Grund hat sich die Zuchtleitung des Landespferdezuchtverbandes Steiermark entschieden, im Jahr 2017 einen Schwerpunkt für die Blutlinie „B“ mit dem Verbandsdeckhengst Bergkristall auf der Deckstation von Eveline Leber zu setzen.
Vorgangsweise:
Um dem Auftrag der Erhaltung der genetischen Diversität der Rasse Haflinger in Reinzucht in Zukunft gerecht zu werden, wird es auch in den kommenden Jahren solche Anpaarungsempfehlungen geben.
Der Landespferdezuchtverband Steiermark bittet, im Sinne der Erhaltung der genetischen Vielfalt bei der Rasse Haflinger an diesem Projekt teilzunehmen. Natürlich würden wir uns über eine Erhöhung der Deckzahlen beim Haflinger freuen, denn der starke Rückgang bei den Belegzahlen (Zuchtpopulationseinbuße) ist mit ein Grund für die Verengung des Genpools (Verringerung der genetischen Diversität). Weiter bemerken wir eine stärkere Nachfrage nach qualitätsvollen Haflingerpferden, besonders, wenn sie solide ausgebildet sind. Also geschätzte Damen und Herren, liebe Jugend, Gründe genug, wieder mehr Stuten zu belegen, die steirischen Verbands- und Privathengsthalter würden sich freuen, sie mit ihrer/ihren Stute(n) als Belegkundschaft begrüßen zu dürfen.
Die Zuchtleitung und der Landespferdezuchtverband Steiermark wünschen eine unfallfreie Decksaison 2017 und viel Erfolg.
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