Obmann Anton Renn konnte bei der Generalversammlung des Landespferdezuchtverbandes Salzburg Ende April im Postwirt's Saal in Maishofen über 130 Gäste, zahlreiche Züchter, Norikersportler und Ehrengäste begrüßen.

Der umfangreiche Tätigkeitsbericht, gespickt mit einer Vielzahl an Terminen im eigenen Bundesland und österreichweit, zeugt von einer intensiven Arbeit rund um den Noriker. Salzburg stellt die meisten Hengste für die Körung und für den Deckeinsatz im gesamten Bundesgebiet und ist somit das wichtigste Zuchtgebiet des Norikers. Die Bereitstellung der Junghengste über das Hengstmutterprogramm ist dabei ein wesentlicher Teil der Zuchtarbeit. Letztes Jahr wurden aus 169 Hengstfohlen 98 in Maishofen vorgestellt. Beim Verband sind 681 Hengstmütter registriert und zeigt, angesichts der großen Anzahl an Hengstmüttern im Land zum einen die gute Qualität der Stuten, zum anderen aber auch das Potential, welches hier noch verborgen liegt. Je mehr Hengstfohlen zur Auswahl stehen, desto besser kann der Zuchtfortschritt gestaltet werden. Natürlich steht dem auch immer wieder die Vermarktung gegenüber.

Der Markverlauf bei den Versteigerungen war gezeichnet durch mehr aufgetriebene Pferde, jedoch weniger verkaufte Fohlen und Stuten, wie im Jahr davor. Die gezahlten Preise in den einzelnen Kategorien gestalteten sich unterschiedlich. Insgesamt wurden 4.700 € Käuferprämien vom Verband ausgeschüttet.

Die Salzburger Noriker sind bei den ARGE Championaten sowohl als Fohlen, wie als Reitpferde sehr erfolgreich. Das Highlight im Jahr 2018 war sicherlich die Bundesjungstutenschau gemeinsam mit den Bundesmeisterschaften Noriker in Dressur und Springen. Dort wurde die Qualität der Salzburger Noriker und somit der Erfolg der Salzburger Züchter wieder einmal deutlich. „Die Qualität der Salzburger Stuten zeichnet sich durch deren Korrektheit aus“, kommentiert Geschäftsführer DI Johann Wieser den großen Schärpenregen für die Kandidatinnen aus Salzburger Zucht. Sogar der Bundessieg ging an Salzburg!

„Salzburg ist das Land des Norikersports“, ehrten Geschäftsführer DI Johann Wieser und Obmann Anton Renn die Salzburger Norikersportler, die sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene sehr erfolgreich unterwegs sind. Die Hälfte der bundesweiten Starts im Norikersport werden von Salzburger Reitern und Fahrern mit ihren Pferden bestritten. Beim Bundeschampionat konnten sich die Züchter von der Leistungsbereitschaft und dem Vermögen ihrer Pferde überzeugen.

Bei den Stutbuchaufnahmen wurden letztes Jahr insgesamt 128 Stuten eingetragen und damit weniger, als noch 2017. Die Zuchtstuten haben ein durchschnittliches Stockmaß von 161,4 cm bei einer durchschnittlichen Wertnote von 7,65. In die Bewertungsklasse 2a fallen 81% der Damen, 13% wurden mit 2b und 6% wurde mit 1b bewertet. Es wurden 85 dreijährige, 32 zweijährige sowie 5 weitere Stuten die fünfjährig und älter waren beurteilt. Die Stutbuchaufnahmen münden bereits traditionell in der Elitesschau in Maishofen, wo dann die Besten des Landes noch einmal vorgestellt und abschließend bewertet werden.

Die Deckhengste des Landespferdezuchtverbandes absolvieren immer im Spätherbst eines jeden Jahres ihre Leistungsprüfung nachdem sie eine Grundausbildung in Stadl Paura absolviert haben. Im Jahr 2018 traten 16 Hengste zur Prüfung an und haben auch bestanden, 6 Hengste davon sind im Besitz des Salzburger Verbandes.

Obmann Anton Renn bedankte sich in seinem Bericht besonders bei jenen, die Veranstaltungen rund um den Noriker im Land organisieren und besuchen. Den Hengsthaltern sprach er ein großen Lob dafür aus, das sie sich vorbildlich um die Pferde kümmern und sich dafür eingesetzt wird, dass die Stuten zur Belegung kommen. Letztes Jahr waren die Belegzahlen rückläufig, was er persönlich sehr bedauert.

Renn bedankte sich auch beim ZAP Obmann Willi Feuerle, beim Geschäftsführer des Pferdezentrums Stadl Paura Johannes Mayerhofer, beim Geschäftsführer des LPZV DI Johann Wieser sowie bei MR Dr. Johannes Frickh für die geleistete Arbeit zur Errichtung des Generalsekretariats in der ZAP.

Der Verband konnte dieses Jahr trotz unvorhergesehenen Ausgaben positiv abschließen und steht finanziell solide da. Aufsichtsratsvorsitzender Ing. Andreas Höllbacher dankte in seinem Bericht den Mitarbeitern im Büro und in Stoissen für die hervorragende Arbeit und erhielt die Entlastung des Vorstandes, des Aufsichtsrates und der Geschäftsführung durch die Delegierten.

 

Den Höhepunkt der Generalversammlung bildeten die Ehrungen von hervorragenden Züchtern, erfolgreichen Sportlern und verdienstvollen Funktionären mit der Überreichung der Auszeichnungen.

Für außerordentliche züchterische Leistungen erhielte folgende Züchter vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus einen Staatsehrenpreis:

Gold:        Gotthard Rupitsch, Saalfelden
                  Josef Seidl, Bad Vigaun

Silber:       Kornel Rupitsch, Filzmoos
                  Erich Bernsteiner, Piesendorf

Bronze:    Franz Gumpold, Saalfelden
                  Johannes Moßhammer, Bergheim

Erich Bernsteiner vlg. Vögeibauer aus Piesendorf wurde aufgrund der außerordentlichen züchterischen Leistungen in den letzten Jahren als  Erfolgszüchter 2018 geehrt. Erich kaufte als damals Zweijährige im Jahr 2004 die Stute Vorbild-Lotte n. Roaner Vulkan XV. Diese brachte ihm 4 Hengstfohlen und 4 Stutfohlen zur Welt. Aus der Anpaarung mit Mogul Nero XV ist 2010 die Stute Vögei-Luna hervorgegangen, die 2013 bei Landesschau den 3.Platz erreichte.

Aus der Anpaarung mit Wolayer Vulkan XVI sind bereits 2 gekörte Hengste hervorgegangen – Winnetou Vulkan XVII und Wienerwald Vulkan XVII. und der dritte Hengst Wiesbach Vulkan XVII steht momentan am Aufzuchthof Stoissen als Hengstanwärter. Ebenso entstammt aus ihr die Stute Vögei-Lore, geb. 2014, die bei der Bundesschau 2018 bei den Mutterstuten in der Gruppe 1 den hervorragenden 3. Platz erreichte.

Als besonders verdiente Persönlichkeit erhielt als Dankeschön für ihre unermüdliche Tätigkeit und Unterstützung der Norikerzucht Tierzuchtdirektor DI Irmgard Mitterwallner das Verbandsehrenzeichen in Gold.

Der Verband hat seine Einnahmequellen aus den Mitgliedsbeiträgen, den Hengstverkäufen und der Börse, kommt aber ohne Zugabe von Landesmitteln, die über die Landwirtschaftskammer vergeben werden nicht aus. Der Präsident der LK Salzburg Rupert Quehenberger sicherte dem Verband seine Unterstützung in seinen Grußworten zu.

ARGE Obmann ÖR Franz Imlauer sprach seine persönliche Freude an aktiven Züchtern, der blühenden Pferdezucht, den vielen Veranstaltungen und der Harmonie unter den Funktionären aus, die sich in letzter Zeit vor allem auf Bundesebene bezahlt gemacht hat und es nur so möglich war, durch die Einigkeit das Vorhaben des Generalsekretariats verwirklichen zu können.

Die Grüße des Landesrates Josef Schwaiger überbrachte Dr. Franz Moser, der allen Züchtern und Sportler herzlich zu ihren Erfolgen gratulierte. „Die Tür des Landes steht für jegliche Anliegen offen“, bekundet Moser seine Gesprächsbereitschaft und Wohlwollen, „die Pferdezucht ist wichtig für Salzburg.“

Die Einrichtung des Generalsekretariats war wirklich eine herausfordernde Aufgabe und so dankte auch ZAP Obmann Willi Feuerle in seinen Grußworten DI Johann Wieser für seinen großen Einsatz und dem Landespferdezuchtverband dafür, dass der Geschäftsführer die Zeit, die nötig war, bekommen hat. Das Generalsekretariat wird übergeordnete Aufgaben wie Fördermanagement und Öffentlichkeitsarbeit wahrnehmen und die Geschäftsführer der Bundesländer entlasten. Willi Feuerle berichtet von erneuten Verhandlungen, die mit der Wirtschaftskammer in Bezug auf die Pensionspferderegelung aufgenommen werden sollen. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich Josef Moosbrugger hat dazu seine Unterstützung zugesagt. „Bauern wollen Bauern bleiben und nicht zur Wirtschaftskammer wechseln müssen, nur weil sie Pferde eingestellt haben“, beschreibt Feuerle die Problematik.

Sehr erfreulich waren die Grußworte von Johannes Mayerhofer, der als Geschäftsführer des Pferdezentrums Stadl Paura dessen Konsolidierung verkünden konnte. Viele verschiedene Maßnahmen und Konsequenz in der Umsetzung führten hier zum Ziel. Mayerhofer möchte Zucht und Sport in Stadl Paura zusammenbringen und betont dabei, das die Veranstaltungen mit Norikern immer die bestbesuchtesten sind! Er bittet darum, das Pferdezentrum nach außen zu vertreten und allfällige Kritik anzubringen, um die Entwicklung weiter voranzutreiben.

„Die Ländlichen Österreich“ feiern dieses Jahr ihr 70 jähriges Bestehen. Das dreitägige Fest wird in Stadl Paura stattfinden, zu dem Obmann Paul Kendlbacher schon jetzt herzlich einlädt. Zusätzlich zur 70-Jahr Feier werden eine Bundesmeisterschaft und ein Holzrückechampionat durchgeführt werden.

Im Anschluß an die Generalversammlung wurden in Stoissen die Junghengste präsentiert. Bestens herausgebracht in tadelloser Körperkondition und mit viel Disziplin wurden die Tiere vorgestellt. Herzlichen Dank an LukasBrandtner und seinem Team mit Florian Hirschbichler und Sarah Kaswurm für die gelungene Präsentation, für den umsichtigen Umgang, die gute Pflege und der Wahrung der Bedürfnisse der Pferde. Den Hengsten geht es prächtig in Stoissen! Sie entwickeln sich gut und werden bestens auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet.

DI Sandra Pfuner