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ARGE WarmblutOkt 2018 / Warmblut

AWÖ’s A-Team präsentiert: Bambucca

Foto: Sonja Bauer

Was wäre eine Rasse ohne leistungsstarke Pferde, was eine Zucht ohne fachkundige Züchter und was wäre der Sport ohne seine zwei- und vierbeinigen Helden? Erfolgreiche Pferde, deren Reiter und Züchter sind es, die tagtäglich den Grundstein für die aufstrebende österreichische Zucht legen. Sie sind unsere Helden, sie sind unser A-Team! In der vierten Folge unserer Porträt-Serie stellen wir euch das beste österreichische Fahrpferd des Jahres 2017, Bambucca, vor.


Bambucca von Breitling W und Rudolf Pirhofer feiern 2018 ihr Erfolgsjahr. Wer einmal in das Gesicht von Bambucca geschaut hat, weiß, dass er mit einem Ausnahmepferd mit unglaublichem Ausdruck zu tun hat. Der zehnjährige Breitling-W-Sohn aus einer Calido-I-Mutter vom Zuchtstall Pichler in Gebotskirchen/Oberösterreich ist auf Umwegen zur Weltspitze des Fahrsports gelangt. Juniorchefin Karin Pichler wurde während ihrer Zeit als Bereiterin bei Wolfram Wittig der Hengst Breitling W zum Beritt anvertraut. Sie konnte sich von der außergewöhnlichen Rittigkeit des Fuchshengstes überzeugen. Im ersten Jahr, als sie zu Hause bei der Entscheidungsfindung der Vererber im Zuchtstall Pichler maßgeblich beteiligt war, kam dieser 1991 geborene Hengst mit überragender Dressurveranlagung bei ihr natürlich in die ganz enge Wahl. Die Calido-I-Tochter Arielle mit Springabstammung – dies war eine gewollte Anpaarung – brachte schlussendlich ein sehr vielversprechendes Fohlen zur Welt, das in Kürze der Liebling aller war. Mit dem einwandfreien und sensiblen Charakter seines Vaters ausgestattet, wurde Bambucca zum „Schmuserkönig“ im Stall Pichler gekürt.

181010 Bambucca4Bambucca war schon in jungen Jahren ein Herzensbrecher! Foto: © privat

Dreijährig erwies er sich beim Anreiten als sehr feinfühlig und besonders vorsichtig bei Allem, was „von oben“ kam. Nachdem ihn Karin Pichler in Erwartung ihres Kindes in der Folge nicht mehr reiten konnte, kam es unter einem anderen Bereiter leider zu einem Zwischenfall, den der empfindsame Bambucca nicht mehr verzeihen konnte.

Florian Opelka, bekannt als Fachmann für schwierige Berittpferde, bekam das sensible Pferd nunmehr zur Korrektur anvertraut. Nicht unbeobachtet von Rudi Pirhofer, dem dieses Ausnahmepferd sofort auffiel – wobei Bambucca damals – nach seinen eigenen Worten – noch nicht in seiner Preisklasse war. Aber auch Florian Opelka kam an seine Grenzen und aus Bambucca war trotz intensiver Arbeit immer noch kein verlässliches Reitpferd geworden. So kam er in die Hände von Rudi Pirhofer, der ihn mit viel Gefühl und Erfahrung mit der Kunst des Fahrens vertraut machte und den Hoffnungsträger des Dressursports vor den Wagen spannte. Und siehe da – hier fühlte sich Bambucca wohl und zu Hause – er hatte seine Bestimmung gefunden. Das nach den Aussagen von Karin Pichler schon für den Sport „abgeschriebene“ Pferd machte beim Fahren sehr gute Fortschritte. Sein Ausbildner Rudolf Pirhofer, der seit Herbst 2013 auch im Besitz dieses außergewöhnlichen Pferdes ist, ließ ihm trotz guter Ratschläge von außen genügend Zeit, um sich in dieser Sparte des Pferdesportes zu entwickeln.

181010 Bambucca3Im Fahrsport hat Bambucca seine Passion gefunden. Foto: © Sonja Bauer

2015 wurden die ersten Früchte der gezielten Ausbildung geerntet. Im ungarischen Staatsgestüt Mezöheqyes bewies der damals siebenjährige Sohn des Breitling W erstmals seine Klasse auf internationalem Niveau. Die Gene seines international bis Grand Prix erfolgreichen Vaters, der zu Deutschlands besten Dressurvererbern zählt, schlugen bereits im ersten Teilbewerb der Weltmeisterschaft der Jungen Fahrpferde durch.

Der Schimmel lag auf Silberkurs, in der Gesamtwertung sicherte er sich einen Podestplatz und nahm mit seinem Besitzer und Fahrer Rudolf Pirhofer Bronze mit nach Hause.

 

Im Jahr darauf holten sich Rudolf Pirhofer und Bambucca im Rahmen des CAI2* in Stadl Paura den österreichischen Vizestaatsmeistertitel der Einspänner. In der diesjährigen Saison dann den Gesamtsieg beim CAI3* Altenfelden und den Staatsmeistertitel. Die Siegesserie setzte sich beim CAI3* Nebranice (CZE) fort und die Vorzeichen für die Weltmeisterschaft der Einspänner, die von 29.08. bis 02.09.2018 im holländischen Kronenberg auf dem Programm stand, waren sehr positiv. Die Vorbereitungen für dieses Championat gestalteten sich sehr intensiv und es gab wohl keinen einzigen Tag, an dem Bambucca nicht vor dem Wagen ging. Bei idealen Trainingsmöglichkeiten im Pferdezentrum Stadl Paura und mit der professionellen Unterstützung von Trainer Beat Schenk, dem Bronzemedaillengewinner bei der WM der Zweispänner 2017, seitens des Verbandes ging man Ende August hoffnungsfroh auf die Reise nach Kronenberg zur Weltmeisterschaft der Einspänner – just am runden Geburtstag von Rudi Pirhofer.

Der von seinem Besitzer als extrem lernfähig und fast „überg’scheite“ beschriebene Bambucca trabte am zweiten Dressurtag als drittletzter Einspänner auf den gepflegten Dressurrasen – nein – er erschien. Kein Pferd hatte bei dieser Weltmeisterschaft zuvor – und auch nicht danach – so perfekte Seitwärtslektionen gezeigt, die ihm sein Lehrmeister an der Doppellonge beigebracht hat. Aber auch fast alle anderen Lektionen wurden mit großer Perfektion und Losgelassenheit gezeigt. Rudolf Pirhofer hat im Rahmen der Weltmeisterschaft der Einspänner in Kronenberg ein nach der Ausbildungsskala fachmännisch ausgebildetes und durchlässiges Pferd präsentiert. Die Richter wussten die Darbietung zu honorieren. Rudolf Pirhofer und Bambucca siegten mit der Wertnote 46,73 vor Vinck Renaud aus Frankreich.

Mit berechtigt hohen Erwartungen ging das Team Pirhofer am darauf folgenden Tag im Königsbewerb Marathon an den Start – im Normalfall eine der großen Stärken von Rudi und Bambucca. Leider hatte Bambucca nach einem „beinahe Sturz“ im Hindernis zwei Angst vor dem gewohnten Tempo und mit Rang 45 im zweiten Teilbewerb wurde leider nicht das erwünschte Resultat erzielt. Dennoch belegte das Gespann am Sonntag nach dem Kegelfahren in der Gesamtwertung noch den sehr guten 12. Rang von über 80 Startern. Ein Lob an Rudolf Pirhofer und seine Konsequenz, und an seine Frau Sabine, die Bambucca eine vorbildliche Pflege und die nötigen Streicheleinheiten zukommen lässt. Neben allen Trainingsstunden braucht ein sensibles Pferd auch sehr viel Zuwendung und Bambucca dankt all das mit seiner großen Gelassenheit im Umgang, sowohl zu Hause im Stall, als auch beim Turnier.

Wir wünschen der Familie Pirhofer und Bambucca auch in den kommenden Jahren viel Glück und Erfolg mit diesem außergewöhnlichen Pferd. Die Arbeitsgemeinschaft für Warmblutzucht in Österreich ist sehr stolz auf die bisher erbrachten Leistungen!

Text: Sonja Bauer

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