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LZV SalzburgSalzburg | Jun 2022 / Noriker

Noriker Hengstauftrieb Grieswies

 

Am Samstag, 25. Juni wurden 22 Noriker-Deckhengste in zwei Gruppen auf die Weiden der „Grieswiesalm“ aufgetrieben. Nach 2 Jahren pandemiebedingter Pause waren heuer wieder rund 2.500 Besucher beim 29. Noriker Hengstauftrieb im hinteren Raurisertal dabei.


Der 29. Hengstauftrieb wurde, nachdem aufgrund der Corona-Pandemie in den letzten beiden Jahren kein Publikum möglich war, heuer wieder von Gästen aus Nah und Fern besucht. Die Veranstaltung ist durch die etwas niedrigere Besucherzahl und den zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen sehr ruhig, reibungslos und sehr geordnet verlaufen.

Das Spektakel der Hengste zog wieder begeisterte Besucher an und das imposante Gehabe der Hengste bot bei sehr gutem Wetter in der traumhaften Naturkulisse fast schon kitschige und wunderschöne Bilder. Die Herstellung der natürlichen Rangordnung im Herdenverband ist für die gute Alpung der Hengste in den nächsten Wochen von essentieller Bedeutung und somit haben im heurigen Jahr wieder sehr viele den Weg in das hintere Raurisertal gefunden. Sie alle wollten dabei sein, wenn sich die Noriker Zuchthengste mit ihrem Imponiergehabe um die Leitposition für den Sommer bewerben.

Die erste Gruppe setze sich aus elf Hengsten im Alter von vier bis dreizehn Jahren zusammen. Die Schnalzergruppe Taxenbach gestaltete den festlichen Auftakt und kündigte sozusagen die Hengste lautstark an, bevor es nach dem Wägen, der Kontrolle und der Einzelvorstellung der Hengste im gut umzäunten Pfrenger zur Sache ging.

Für eine gute Sömmerung der Hengste ist es wichtig, dass die Rangordnung unter möglichst kontrollierten Bedingungen verletzungsfrei hergestellt werden kann. In den folgenden Stunden begeisterten viele attraktive Szenen die Zuschauer und die Kameraleute und Fotografen hatten die Gelegenheit für beste Bildmotive. Die bis zu 800 kg schweren Hengste stellten in einem äußerst fairen Abtasten eine Rangordnung für die nächsten Monate her. Bei der Zusammenstellung der Gruppen wird darauf geachtet, dass es im Jahresvergleich möglichst wenig Änderungen in der Zusammensetzung gibt und dass die Hengste einer Deckstation auch gemeinsam in der Gruppe bleiben. Somit kann man den Eindruck gewinnen, dass sich die Hengste bereits vom letzten Sommer her kennen und sich an ihre Position in der Herde erinnern.

Bei den älteren Hengsten setzte sich im heurigen Jahr nicht der Leithengst des Vorjahres durch, sondern es gab dieses Mal einen sehr dominanten und dabei sehr gelassen und ruhig auftretenden Sieger, der schon sehr oft Leithengst war, wobei es wieder wiederum sehr hitzige Gefechte zwischen einzelnen Hengsten gab.  

Der mittlerweile dreizehnjährige Rapphengst „Vötter Vulkan XVII“ von Vasal Vulkan XVI von der Deckstation Altenberger vlg. Tischlerwirt in Uttendorf beanspruchte für sich die Leitposition und wird die Herde über den Sommer anführen. Im Anschluss wurden die Hengste verletzungsfrei auf die eigentliche Almweide die sogenannte „Schneeweide“ gebracht.

Nach einer kurzen Mittagspause hieß es abermals „Ring frei“ für die zweite Gruppe. In dieser Gruppe wurden ebenfalls elf Deckhengste aufgetrieben. In dieser jüngeren Gruppe bis 6 Jahre waren fünf erst dreijährige Hengste mit dabei. Ein Garant für den verletzungsfreien Ablauf des Hengstauftriebes ist, dass die Hengste ihre Jugendzeit am Hengstaufzuchthof des Landespferdezuchtverbands Salzburg in Stoissen verbracht haben. Sie bringen somit ein ausgeprägtes Sozialverhalten mit und sind mit „Rangkämpfen“ bestens vertraut. Alle Hengste stehen im Besitz des Landespferdezuchtverbandes Salzburg und sind über das gesamte Bundesland auf den Hengststationen in Privatpflege verteilt.

Sehr ausgewogen, aber mit jugendlicher Hitze und äußerst spektakulär, ging es auch in dieser Gruppe zur Sache. Mit „Granat Diamant XVII“ von Gardestern Diamant XVI von der Deckstation Neureiter vlg. Angerer in Georgenberg bei Kuchl gab es auch hier einen eher ruhigen und mit viel Übersicht agierenden Leithengst.

Die Hengste werden die Sommermonate bis Anfang September in 2 voneinander getrennten Gruppen in unterschiedlichen Weidegebieten auf der „Grieswiesalm“ verbringen. In dieser Zeit erhalten sie lediglich Heu aus der Futterraufe als Ergänzung zur Almweide. Bereits kurze Zeit nach dem Auftrieb kamen die Hengste zur Ruhe und am nächsten Tag war ein bereits sehr harmonisches Miteinander der Hengste zu beobachten.


Der Zweck der Alpung ist es, den Hengsten nach der teilweise anstrengenden Deckperiode einen quasi Wellness- und Fitnessurlaub zukommen zu lassen. Die aufgetriebenen Hengste deckten im Durchschnitt über 23 Stuten. Die Spitzenhengste unter ihnen brachten es auf über 50. Für die dreijährigen Hengste dient die Alpung zur Konditionierung und als Vorbereitung für die im Herbst zu absolvierende Hengstleistungsprüfung im Pferdezentrum Stadl-Paura.

In der Grieswiesalm sind mit 360 Rindern, 130 Pferden und 250 Schafen sowie Ziegen im heurigen Jahr rund 740 Stück aufgetrieben. Bei den Pferden sind ausschließlich Noriker aufgetrieben und neben den 22 Deckhengststen sind 25 Fohlenstuten und 19 Hengstjährlinge in den verschiedenen Weidegebieten über den Sommer auf der Grieswiesalm.

Für die beste Betreuung der Pferde und des Weideviehs von den rund 100 verschiedenen Auftreibern aus dem gesamten Bundesland Salzburg sorgen das Verwalterehepaar Sonja und Andreas Koidl mit dem Hüter Christian Koidl.

Die Pferdealmgenossenschaft Grieswies im Raurisertal bietet mit ihren 866 ha am Fuße des Sonnblicks am Rande des Nationalparks Hohe Tauern nicht nur eine malerische Kulisse sondern auch eine sehr gute Futtergrundlage für das Weidevieh und ist nicht nur der Hengste wegen einen Ausflug wert!


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