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Hohe Qualitätsdichte beim Warmblutfestival in NÖ |
Im Rahmen des Reitpferdefestivals fanden am Sonntag bereits zum 15. Mal auf der Anlage von Rudolf Krippl die niederösterreichischen Championate für drei- und vierjährige Materialpferde und ebenso die Fohlenchampionate für die Rasse Warmblut statt.
Den Beginn machten 20 Dreijährige, die in den drei Grundgangarten unter dem Reiter, im Exterieur und im Gesamteindruck bewertet wurden – sechs davon qualifizierten sich für das Bundeschampionat in Stadl-Paura vom 21.-23. 9. 2007. An fünfter Stelle ex aequo reihten sich zwei Dunkelfüchse ein. Laios von Lexus, ein großrahmiger, kräftiger Wallach aus der Zucht von Herta Hell, der sich wie viele große Pferde in diesem Alter noch nicht ganz ausgereift präsentierte, ließ aber durch sein guten Bewegungsnoten in Trab und Galopp (8,5) gute Aspekte für die Zukunft erahnen. Savannah N, eine Diamond Hit Tochter im Besitz von Nina Krasny bestach vor allem durch ihre Bergaufgaloppade (8,0), ihr sehr harmonisches und ausgeglichenes Gebäude (8,5) und den gelassenen und rittigen Gesamteindruck (8,0), den sie bei den Richtern hinterließ. Platz vier ging an Figaro von Florencino, gezogen von Christian Naringbauer. Der beeindruckende, hübsche Rappwallach zeigte eine enorme Grundelastizität, mit der er besonders im Galopp (8,5) überzeugen konnte. Platz zwei wurde wiederum ex aequo vergeben, zwei Stuten erlangten die Endnote 8,0. Annabell RH, von Dr. Brigitte Priborsky gezüchtet, ist ein schicke, moderne Rappstute von Depardieu. Ihr hervorragendes Exterieur (8,5) und die guten Bewegungen – immer über den Rücken – brachten dieses Ergebnis. Chelsea von Florestano aus der Zucht Fischhuber-Spindelberger zeigte einen sehr guten Bewegungsablauf (8,5/8,5/8). Wegen des momentanen Entwicklungstandes mussten bei der Gebäudebeurteilung kleine Abstriche gemacht werden, was jedoch die Qualität dieser braunen Stute nicht schmälert. Der Sieger dieser Altersklasse hieß Finsbury, der sich schon am Junghengstentag dringend für die HLP empfohlen hatte. Mittlerweile als Wallach zeigte er aber auch bei dieser Veranstaltung seine Stärken. In keinem Bewertungskriterium lag er unter der Note 8,0. Mit der Endnote 8,1 gewann er die Konkurrenz. „Die sehr ausgeglichenen, guten Grundgangarten mit einer hohen Aktivität der Hinterhand und die bereits ausgeprägte Taktsicherheit in den Verstärkungen dieses Pferdes birgt große Hoffnung für die Zukunft“, so Obstlt. Ferdinand Croy.
Bei der Gruppe der Vierjährigen waren dreizehn Pferde am Start, von welchen sich fünf für das Bundeschampionat qualifizierten. Auf Platz fünf lag Aberdeen von Aberlou xx, ein großrahmiger blutgeprägter Fuchs, gezogen von Mag. Elisabeth Erasimus, der über ansprechende Grundgangarten und sein ausgeglichenes Temperament die Wertnote 7,7 erhielt. An vierter Stelle reihte sich Fantomas von Florestano ein, aus der Zucht von Johann Breinesel. Der große Fuchs, der mit einem hervorragenden, elastischen und raumgreifenden Galopp (9,0) bestach, wurde von Dressurgröße Stefan Peter vorgestellt und erhielt die Gesamtnote 7,8. Platz zwei ging ex aequo an Laurin-K von Lauries Crusador xx, einen dunkelbraunen Wallach von Franz Kromoser, der durch ein sehr ansprechendes Gebäude und eine sehr energische Hinterhand beeindruckte, und die Rappstute Sheheraz Kiss von French Kiss, gezogen von Alois Lechner. Die elegante, nicht sehr große aber ausdrucksstarke Stute überzeugte durch korrektes Exterieur und ihrer besonderen Stärke im Trab. Beide Reservesieger erhielten die Wertnote 7,9. Der Sieg ging an die braune Stute Roxanne-R von Carnado S aus der Zucht von Johann Reisenthaler, ein eleganter, moderner Stutentyp, der ausgeglichene Leistungen zeigte und über einen natürlichen, sehr ausgeprägten Takt auch in den Verstärkungen verfügte. Sie gewann mit der Wertnote 8,0.
„Bei den Stutfohlen hatten wir heuer eine ungemein qualitätsvolle Breite“, so Geschäftsführer Dr. Leopold Erasimus. Von 22 teilnehmenden Pferden lagen 17 im Durchschnitt ihrer Bewertungen bei der Note 8,0! Ein „Gut“ reichte also diesmal nicht mehr, um sich für den Endring zu qualifizieren. Alle jungen Damen, die für Stadl-Paura qualifiziert sind, erreichten mindestens einen Durchschnitt von 8,5. Sechs Stutfohlen belegten gemeinsam Platz fünf, zwei reihten sich an dritter Stelle ein. Aglia von Laurano, gezogen von Herta Hell und Arista von St. Moriz (Züchter: Karl Stradner) beeindruckten vor allem durch Ausstrahlung und Noblesse und bekamen für das Kriterium Typ die Note 9,0. Platz zwei ging an Soraya, eine Hofrat Tochter, die in Typ und Bewegung mit 9,0 bewertet wurde. Zur niederösterreichischen Championesse wurde Virginia von Florestano, gezüchtet von Jürgen Frantsits, gekürt. Das Richterkollegium konnte von der Wertnote 9,0 gar nicht mehr ablassen, im Nachhinein hätte man – lt. Dr. Ersimus – bei der Bewegungsqualität sogar noch höher greifen können, aber die Endnote von 27,0 war auch so eindeutig die Beste des Tages.
31 Hengstfohlen stellten sich der Kommission und auch hier war die niedrigste Wertnote im Endring 25,5. Diese erreichten insgesamt sieben Fohlen, die alle ex aequo Platz fünf einnahmen. Der zweite Platz ging mit der Wertnote 26,0 gleich an drei junge Herren: Summers Boy von Samarant, gezogen von Johann Breinesel, Hotline´s Boy von Hotline und Rascolino Royal von Rascalino, der mit der höchsten Einzelbewertung des Tages – 10,0 für die Bewegung - der Zucht Breinesel alle Ehre machte. Sieger wurde Herzensruf, der Sohn von Herzensdieb aus der Zucht Fischhuber-Spindelberger, ein harmonischer kleiner Hengst mit viel Ausstrahlung, innerer Ruhe, einer schönen Oberlinie und hervorragender Krupp, der auch durch seine raumgreifenden Bewegungen bestach. Die Endnote für ihn lautete 26,5.
Die niederösterreichische Züchter haben bei diesem Event wieder Fingerspitzengefühl und hohes Qualitätsbewusstsein bewiesen. Dass die Zucht in diesem Bundesland seit jeher dressurbetont läuft, zeigt ein kurzer Blick auf die Pedigrees der platzierten Pferde. Florestan I findet man über seine Söhne Florestano – der bei den Dreijährigen und bei den Stutfohlen den Sieger stellte – French Kiss, Florencio und Faustino gleich sechsmal in den Ahnentafeln. Aber auch ebenso bekannte Namen wie Rubinstein, Hohenstein I, Hofrat und Lauries Crusador xx treten im Stammbaum der besten niederösterreichischen Pferden in diesem Jahr häufiger auf. |
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