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Erfolgszüchter Karl und Michael Steinbrecher

Ein Erfolgspferd aus der Zucht Steinbrecher: Laporello v. Lapollo

 

Wenn man unter Niederösterreichs Pferdebegeisterten den Namen Steinbrecher fallen lässt, werden meist zwei Dinge damit assoziiert. Einerseits Springsport von Feinsten, andererseits eine weitläufige, allen Ansprüchen des Pferdesports gerecht werdende Anlage in Wiener Neustadt. Wer aber vielleicht schon dort war oder Turnierausschreibungen genauer studierte, weiß, dass diese den Namen Reit- und Zuchtstall Wiener Neustadt trägt. Und wie könnte es anders sein, werden dort Springpferde für den Einsatz im großen Sport gezogen – gerade in den letzten Jahren mit ausgezeichnetem Erfolg.


Die Geschichte der Pferdezucht Steinbrecher begann vor etwa 20 Jahren, als Vater und Sohn beschlossen, sich mit Pferden und dem Pferdesport selbstständig zu machen. Neben dem Aufbau eines kleinen privaten Stalls wollte man sich auch in der Pferdezucht versuchen. Es wurden zwei Stuten und ein Jährling angekauft, mit denen man ins Zuchtgeschehen einstieg. Neben dem kleinen Bestand in Österreich schafften sich die Steinbrechers auch ein zweites Standbein in Westfalen, wo sie ihr erstes hocherfolgreiches Pferd Fifty Pence von Frühlingsball zogen. Sie war in Springprüfungen bis zur Klasse S erfolgreich und ist heute noch mit einem Amateur in Deutschland im sportlichen Einsatz. Bis heute ist ein Teil der Steinbrecher´schen Zucht in Westfalen stationiert, und es gab auch in Deutschland schon überragende Erfolge für die Österreicher. So konnten schon einige Qualifikationen zum deutschen Bundeschampionat erzielt werden, den ganz großen Coup landete aber im September 2006 Lady Touch von Lupicor – Pilot. Diese Stute war auf dem besten Weg zum Sieg in der Klasse der sechsjährigen Springpferde. Ein Abwurf im letzten Stechen verhinderte leider den ganz großen Erfolg, doch ein fünfter Platz in Warendorf muss dennoch als Sensation gewertet werden.


In der Vergangenheit wurden die Pferde sowohl für die westfälische als auch für die österreichische Warmblutzucht eingesetzt. Heute möchte Michael Steinbrecher, der die Zucht mit fünf Stuten im Namen seines Vaters weiter betreibt, sein Hauptaugenmerk verstärkt auf das heimische Zuchtgeschehen lenken. Das Herzstück der mittlerweile bekannt gewordenen Zucht ist der selbstgezogene Deckhengst Lapollo von Landino aus der Parodie nach Polydor. Der 1,70 m große braune Hengst, der nun zwölfjährig bereits auf eine Springkarriere bis zur Klasse S zurückblickt, erregte spätestens am Bundeschampionat 2006 in Stadl-Paura großes Aufsehen. Denn drei seiner Nachkommen aus dem Hause Steinbrecher dominierten die beiden Springpferdechampionate.


Die elegante schwarzbraune Stute Lac de Lune nach Weinberg siegte unter ihrem Reiter Bernhard Maier bei den Sechsjährigen mit mehr als sieben Sekunden Vorsprung im finalen Stechen, ihr Halbbruder der ebenfalls schwarzbraune La Croix mit Josef Kronlechner im Sattel belegte mit einem Nuller im Stechen den ausgezeichneten dritten Platz. Bei den Fünfjährigen hatte der braune Wallach Laporello nach Argentinus – ebenfalls geritten von Josef Kronlechner - die Nase mit 24,7 Punkten vorne. Gerade diese drei Pferde lieferten mit 2.215, 2.376 und 1.688 Zählern auch den Hauptanteil an den 7.255 Leistungspunkten, die Karl Steinbrecher 2006 zum erfolgreichsten Warmblutzüchter Österreichs machten.


Außerdem schafft es der Reit- und Zuchtstall Wiener Neustadt, der mittlerweile zu einem der modernsten Reitsportzentren Österreichs geworden ist, hervorragend, seine Zuchtprodukte auch international gut zu vermarkten. Unter den Rahmenbedingungen, die der Betrieb bietet, kann die Zusammenarbeit von Zucht und Sport richtig gelebt werden. Die Jungpferde durchlaufen hier ihre Grundausbildung und haben auf den vielen, vor Ort und auf höchstem Niveau veranstalteten Turnieren die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und auf sich aufmerksam zu machen.


Die Bundeschampionesse Lac de Lune wurde etwa nach Norwegen verkauft, wo sie jetzt sehr erfolgreich im Juniorensport eingesetzt wird. Quitano de Revel von Quidam de Revel ging sechsjährig nach China, um Karriere im internationalen Turniersport zu machen. Das in der Springszene sehr bekannte, niederländisch-österreichische Paar Houtzager-Kayser verschaute sich in Celtic 2 von Cento und nahm ihn gleich mit nach Holland. La Croix bezog den Stall Aufrecht in Baden-Wuerttemberg als seine neue Heimat – ein tolles Resumee der kleinen aber höchst erfolgreichen Springpferdezucht der Familie Steinbrecher.
                                                                                             

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