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In der Zuchtwertschätzung (ZWS) werden Abstammungsinformationen und Leistungsdaten kombiniert und mit Hilfe statistischer Verfahren die genetische Veranlagung eines Tieres bewertet. Diese nach einer komplexen Formel berechneteten und somit "geschätzten" Zuchtwerte sind in der modernen Tierzucht wichtige Hilfsmittel zur Selektion.
Seit dem Jahr 2011 werden die Zuchtwerte für Norikerhengste geschätzt und jedes Jahr vor Beginn der Decksaison aktualisiert. Hierbei werden die Zuchtwerte aller Tiere gleichzeitig unter Einbeziehung aller Verwandtschaftsinformationen berechnet. Das heißt, dass für den Zuchtwert eines Hengstes nicht allein seine Leistung/sein Exterieur oder die Leistungen/die Exterieurbeurteilungen seiner Nachkommen ausschlaggebend sind, sondern auch die Leistungen/das Exterieur der Nachkommen seines Vaters, seines Muttervaters oder auch seiner Enkel. Neben der Umweltkorrektur findet gleichzeitig eine bestmögliche Berücksichtigung des Anpaarungsniveaus statt.
Die Sicherheit der ZWS ist ein Maß für die Qualität bzw. Zuverlässigkeit eines geschätzten Zuchtwertes. Die Angabe der Sicherheit erfolgt in Prozent, wobei Werte nahe 100% auf einen zuverlässig geschätzten Zuchtwert mit einem geringen Schätzfehler hindeuten. Die Sicherheit hängt einerseits von der Anzahl und Qualität der Informationen (Eigenleistung, Leistungen der Nachkommen und sonstiger Verwandter) und andererseits vom Erblichkeitsgrad des Merkmales ab.
Die jeweils angeführte Sicherheit im Exterieur bezieht sich auf die durchschnittliche Sicherheit der Exterieurmerkmale und der Maße. Die Sicherheit in der Leistungsveranlagung ist die durchschnittliche Sicherheit der Merkmalsgruppen Charakter, Reiten, Fahren und Ziehen.
Bei der Leistungsveranlagung handelt es sich um Daten aus den Stationsprüfungen bei Hengsten und Stations- sowie Feldprüfungen bei Stuten. Für die ZWS wurden die aus den Prüfungen erhaltenen Einzelmerkmale zu den Merkmalskomplexen Charakter, Reiten, Fahren und Ziehen zusammengefasst.
Über die sogenannte Verwandtschaftsmatrix werden über 66.000 Pedigreedatensätze mit über 18.000 Leistungsdatensätzen miteinander verknüpft und stellen die Basis für die Zuchtwertschätzung 2024 da!
Als Mindestsicherheit für die Veröffentlichung wurde im Exterieur 50% oder eine Eigenleistung (Maße und Exterieurbeurteilung) und bei der Leistungsveranlagung 30% oder eine Eigenleistung (Stationsprüfung) bestimmt. Generell kann man feststellen, je höher die Sicherheit, desto geringer das züchterische Risiko! Grundsätzlich ist es jedoch so, dass der geschätzte Zuchtwert unabhängig von der Sicherheit den wahrscheinlichsten Wert darstellt.
Die Angabe der errechneten Einzelzuchtwerte erfolgt in ganzen Zahlen, die auf einen Mittelwert von 100 und eine genetische Standardabweichung von 20 Punkten standardisiert werden. Die sogenannte Basis stellt in der ZWS den Bezugspunkt für die geschätzten Zuchtwerte dar. Diese Bezugsbasis ist gleitend und wird bei jeder ZWS aktualisiert. Aufgrund der gleitenden Basis ändern sich die Zuchtwerte jährlich. Im heurigen Jahr bilden die Hengste und Stuten der Geburtsjahre 2010 bis 2015 die Basis. Das bedeutet, dass der Durchschnitt dieser Hengste der Relativzuchtwert 100 für die Hengste und der Durchschnitt dieser Stuten der Relativzuchtwert 100 für die Stuten ist.
Das Merkmal Kaliber beschreibt das Verhältnis zwischen Größe und Körperbau und errechnet sich aus (Brustumfang/Stockmaß) x (Rohrbein/Stockmaß).
Darüber hinaus werden in der untenstehenden Tabelle für die Hengste die Zuchtbuchkategorie und der PSSM-Status aller eingesetzten Deckhengste veröffentlicht!
Wir wünschen viel Spaß und interessante Erkenntnisse beim Vergleichen und Analysieren!
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